Der Blockflötenchor Bern (ehemals Blockflötenchor Biel) unter der Leitung von Georg Schneeberger tritt wiederum mit einem neuen Programm an die Öffentlichkeit. Die diesjährigen Konzerte sind der Musik aus Nordeuropa gewidmet.
Es enthält zwei Werke des berühmten norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843-1907). Dann ertönt Musik von Arvo Pärt, welcher im vergangenen September seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Die Stilrichtung dieses estnischen Komponisten, welcher in der früheren Sowjetunion mit dem Erschaffen serieller Musik (Zwölftonmusik) bekannt wurde, fand nach dem Studium mittelalterlicher Musik zu einer Klarheit und Einfachheit seiner Kompositionen, die stark meditativ wirken. So bringen die verschieden Grössen der Blockflöten vom Subbass bis zum Sopran in der mehrschichtigen Anlage von „Arbos“ das Bild eines Baumes zur Darstellung. Durch die kanonartige Anlage mit überlagerten Rhythmen strahlt dieses Werk eine sphärische Ruhe aus.
Weniger bekannt bei uns, dafür über Jahrhunderte hinweg umso wichtiger für die Schweden, ist Carl Michael Bellmann. Er ist ein beliebter Liedermacher aus der Barockzeit und hat seine Werke auf der Gitarre gerade selbst begleitet. Auch heute noch werden die Lieder gesungen, die schon Selma Lagerlöff von ihrem Grossvater erlernte. Der Blockflötenchor stellt sechs Lieder Bellmanns vor.
Wie in der Musik der grossen Komponisten, so ist auch in der Volksmusik Skandinaviens und Finnlands die Weite und die Kraft der Natur zu spüren. Die verschiedenen Lieder zu den Jahreszeiten, zur Natur und zu den Lebensthemen bringen die Wehmut, die Sehnsucht und die Kraft der Nordländer stark zum Ausdruck. Mit dem Timbres der verschiedenen Blockflöten, der Marimbaphon und der Rhythmusinstrumente werden diese prägnant wiedergegeben.
Mit von der Partie sind auch moderne Rhythmen mit Gitarre und Cello begleitet: ABBA-Songs aus der aufkommenden Disco-Zeit vor 30 Jahren, klingen auch im Blockflötenchor sehr gut.
Konzertbericht
Hier ein Artikel aus dem Berner Oberländer vom 9. November 2005 zum Konzert in Spiez vom 5. November 2005